Eine Kristallblüte bluten lassen

„Was für eine hübsche Blume, die man in einem großen Felsturm einsperren kann.“

Vor neunzehn Jahren wurde ich aus dem Herzen eines blutigen Massakers gerissen, das niemanden verschonte.

Klein. Zerbrechlich.
Ein Rätsel.

Jetzt, unter der Obhut eines mächtigen Hochmeisters, der zu viel weiß und zu wenig sagt, führe ich ein einfaches Leben und verlasse nie die Grenzen einer imaginären Linie, die ich um das Schlossgelände gezogen habe.
Bleib drinnen. Geh niemals weg.
Da draußen lauern die Monster. Drinnen bin ich in Sicherheit ... allerdings zu einem viel höheren Preis als das Blut, das ich täglich in einen Kelch tropfe.
Giftige, unerwiderte Liebe zu einem Mann, der völlig unerreichbar ist.

Mein Retter. Mein Beschützer.
Mein Beinahe-Henker.

Ich kann nicht anders, als in den arkanen Mann verliebt zu sein, der die Macht besitzt, meine Wurzeln aus der Erde zu ziehen.

Wenn gefräßige Bestien über das Land strömen und drohen, das Gefüge meiner maßgeschneiderten Existenz auszufransen, werden sich die Blütenblätter der Realität ablösen und eine hässliche Wahrheit offenbaren. Aber in einem Schloss voller Geheimnisse gibt es keines, das größer ist als das, das ich mir selbst verheimlicht habe.

Kein Turm ist hoch genug, um mich vor dem Schrecken zu schützen, der mein Leben in Stücke gerissen hat.